
Boomtown Shenzhen
Willkommen in der Boomtown Shenzhen! Der nördliche Nachbar von Hongkong gilt als eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. Mit ihrer Elektronik- und Telekommunikationsindustrie verzeichnet die Planstadt nach Hongkong und Macau das höchste Pro-Kopf-Einkommen des Landes. Shenzhen ist Trend.
In Shenzhen gilt Erfindergeist: TCL tummelt sich etwa bei den chinesischen Patentanmeldern an der Spitze. Und DJI versteht unter Drohne schlicht ein fliegendes Werkzeug. Über Kooperationen hat das junge Unternehmen neue Anwendungsfelder erschlossen: In der Landwirtschaft, für Rettungsdienste, professionelle Mess- und Filmtechnik – in all diesen Bereichen kann das fliegende Auge je nach Ausstattung unterstützen. Heute gilt beiden kreativen Unternehmen unsere Aufmerksamkeit.
Fliegendes Auge
DJI bietet Wärme- oder Farbsensoren, um aus der Vogelperspektive Temperaturen zu messen, Wärmebilder zu erstellen und gezielt Temperatur- oder Farbauffälligkeiten anzusteuern. Die Einsatzfelder reichen von Security- und Rettungsdiensten bis hin zur industriellen Anlagenkontrolle. In der Landwirtschaft lassen sich via Drohnen von DJI Chlorophylldichte, Bodenfeuchte oder Pflanzenwachstum messen.
2006 gestartet, zählt DJI heute mehr als 6.000 Mitarbeiter, unterhält Büros in den USA, Deutschland, den Niederlanden, Japan, Beijing und Hong Kong. Nachdem ein DJI-Modell 2012 in Barack Obamas Vorgarten stürzte, informiert das Unternehmen detailliert über Flugeinschränkungen.
DJI
Drohnen in der Landwirtschaft
TCL: in der Spitzenklasse
Ein TCL-Gerät hat jeder bereits gesehen oder gar in Händen gehalten. Das Unternehmen fertigt TV-Geräte, Smartphones, Tablets und elektronisches Zubehör. Und es ist wertvoll: Der Markenname TCL wird auf einen Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar taxiert.
Es ist ein Elektronik-Gigant mit über 50.000 Mitarbeitern in mehr als 80 globalen Niederlassungen. TCL unterhält 18 Forschungs- und Entwicklungszentren und 23 Produktionsstätten.
Reizthema Datenschutz
Man kann nicht nach China reisen, ohne über das Reizthema Datenschutz zu sprechen. Europa setzt entsprechende Einschränkungen durch Gesetze, Verordnungen und Reglungen durch. Die Nutzer offerieren via Smartphone hingegen alle ach so privaten Daten gerne an internationale Service- und App-Anbieter. Hauptsache, gefühlt ist alles gut.
China bekennt sich zum Blick auf private Daten, das ist zumindest transparent. Und das kann uns ohne ideologische Filter durchaus die Macht der Informationstechnik verdeutlichen. So testet der chinesische Staat derzeit ein Punktesystem: Wer sich (gesellschaftlich) konform verhält, wird belohnt – und umgekehrt.